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Truck Trial Meisterschaft startet am Samstag in Klieken

Quelle: Alexander Baumbach "Mitteldeutsche Zeitung" 07.05.2014

Bereits zum dritten Mal ist Klieken am Samstag Schauplatz der Internationalen Truck Trial Meisterschaft (ITTM). Insgesamt treten 30 Teams aus sechs Nationen an. Beim Truck Trial geht es nicht um Höchstgeschwindigkeit, sondern um exaktes Fahren.

Wittenberg/MZ. Die Internationale Truck Trial Meisterschaft (ITTM) startet am kommenden Wochenende in ihre dritte Saison. In der Kiesgrube von Klieken, nördlich der Bundesstraße 187, kämpfen wieder mehr als 30 Teams aus sechs Nationen mit ihren geländegängigen Lastwagen auf dem anspruchsvollen Kurs um die wenigsten Fehlerpunkten.

Eingespieltes Organisations-Team

Seit 2012 organisieren der Bergwitzer Stefan Schoder und Olaf Grätz aus Oranienbaum die Meisterschaft, die unter dem Dach des Deutschen Motorsportverbandes (DMV) durchgeführt wird. „Die Serie entwickelt sich prima. Im vergangenen Jahr hatten wir schon 22 Teams, die alle sechs Läufe mitgefahren sind. In dieser Saison werden es wahrscheinlich um die 30 werden“, erklärt Schoder. Allein 54 Teams hatten 2013 an mehr als zwei Wettbewerben teilgenommen. Das Starterfeld kann sich sehen lassen. Vom kleinen Unimog bis zum kraftstrotzenden Tatra-Boliden ist alles vertreten. Allein drei Teams werden mit der DDR-Legende W50 an den Start gehen. „Die sind umgebaut, damit sie dem Reglement entsprechen. Alle Fahrzeuge müssen über einen Überrollschutz verfügen“, weiß der Bergwitzer, der seit vielen Jahren in der Truck-Trial-Szene mitmischt.

Neulinge am Streckenrand wird der Einstieg leicht gemacht. „Mit Klaus-Peter Kessler ist ein Kenner der Offroad-Szene als Streckensprecher dabei. Wir werden an jedem Kurs eine Tafel anbringen, auf denen man sich die Grundlagen des Sports anschauen kann“, erzählt er. Beim Truck Trial geht es nicht um Höchstgeschwindigkeit, sondern um exaktes Fahren. Auf einer Strecke, die durch gesteckte Holztore markiert ist, gilt es, das Fahrzeug mit Hilfe eines Beifahrers möglichst berührungsfrei ins Ziel zu bringen. Die Wertung ist in fünf Klassen unterteilt. Von den kleinen und großen Unimogs (S 1, S 2) geht es über die großen Zwei- und Dreiachser (S3), die reinen Dreiachser (S4) bis zur Königsklasse S5, in der vierachsige Allradfahrzeuge fahren. In der kleinsten Kategorie und in der S2 sind momentan fünf Teams für Klieken gemeldet, in der S3 fahren sechs Lkws. „Die S4 hat nur vier Voranmeldungen. Dafür werden aber in der Königsklasse mindestens zwölf Teams starten“, berichtet Schoder. Letztere wird dominiert von ehemaligen Militärfahrzeugen wie dem Tatra 813, der von den Mitglieds-Staaten des Warschauer Paktes auch als Transporter für Interkontinentalraketen genutzt wurde.

Auch Schoder und Grätz treten in dieser Klasse an. Allerdings mit dem amerikanischen Pendant zum Tatra. Der Ford M656 ist schon ein richtiger Oldtimer. Dass der Truck-Trial-Sport nicht nur ein sinnloses Spritverbrennen ist, hat sich beim Elbehochwasser im letzten Jahr gezeigt. „Einige unserer Mitstreiter sind selbstverständlich mit ihren Fahrzeugen ins Katastrophengebiet gefahren und haben geholfen, an schwierigen Abschnitten Sandsäcke hinzubringen“, berichtet Stefan Schoder. So habe etwa Benno Winter aus Landsberg mit seinem Tatra vom Hochwasser eingeschlossene Rinder aus einem völlig überfluteten Hof gerettet.

Zwei Tage volles Programm

Der erste Lauf der ITTM beginnt am Sonnabend um 10.15 Uhr. Die ersten Fahrer starten um 11 Uhr in den einzelnen Sektionen. Bis 18.30 Uhr heulen die Motoren, ab 21 Uhr wird es am Lagerfeuer im gemütlich. Am Sonntag können die Besucher den PS-Boliden von 10 bis 16 Uhr bei der Arbeit zusehen. In der Zeit von 18 bis 19 Uhr werden die Sieger prämiert. Der Eintritt kostet fünf Euro. Kinder unter 14 Jahren und DMV-Mitglieder dürfen kostenlos zuschauen.. Neben der ITTM gibt es mit der Europa Truck Trial noch eine zweite bekannte Rennserie.